Der Juli - Die Zeit der Schmetterlinge


Letztes Jahr im Juli waren sie endlich da, die Schmetterlinge. Vereinzelt hatte ich sie schon mehrere Wochen vorher gesehen, doch im Monat Juli flatterten sie im ganzen Garten herum. Ich finde, wir sollten den Juli "Schmetterlingsmonat" nennen. 

Bestimmt wisst ihr schon längst, dass Schmetterlinge vorher Raupen sind und diese haben immer einen riesengroßen Hunger. Wenn die frisch geschlüpften Raupen-Kinder nicht genug essen, können sie sich auch nicht in bunte und wunderschöne Schmetterlinge verwandeln. Raupen-Kinder wachsen sehr schnell heran und während dieser Zeit fressen sie einem die Haare vom Kopf. Das sagt man so, wenn jemand gaaaaaanz viel isst. Selbstverständlich fressen sie keine Haare, aber dafür eine große Menge an Blättern. Ich sorge immer dafür, dass es in meinem Garten genug Futterpflanzen gibt. Das ist keine einfache Aufgabe, denn Raupen sind sehr wählerisch. Sie fressen nicht einfach alles, was ihnen vor das kleine Mäulchen kommt. Manche lieben Brennnesseln, andere brauchen unbedingt die Blätter der Wilden Möhre oder die des Gewürzfenchels. Wir müssen uns also genau darüber informieren, was die Raupen der verschiedenen Schmetterlingsarten essen und was nicht. Leider vergessen viele Ausgewachsene, dass Schmetterlinge vorher Raupen sind. Sie reißen dann achtlos Pflanzen heraus, ohne darüber nachzudenken, dass die Raupen Futter brauchen.

Die erwachsenen Schmetterlinge trinken Nektar, den Saft, der in den Blütenkelchen zu finden ist. Da sie die Blume nicht auf den Kopf stellen können, um aus dem Kelch zu trinken, benutzen sie so eine Art Strohhalm. Sie haben einen langen Saugrüssel, der bis in den Blütenkelch hinein reicht. Diesen können sie aufrollen, wenn er nicht gebraucht wird. Vergleichen lässt sich dies mit einem Schlauch an der Tankstelle. Also ungefähr so: Damit der Treibstoff nicht knapp wird, muss rechtzeitig die Blumen-Tankstelle angesteuert werden. Sie ist sehr gut an einem farbigen Symbol zu erkennen, das schon von weitem leuchtet. Viele Schmetterlinge lieben die Farben Lila, Pink und Rot. Nach dem Erreichen der Tankstelle wird der Tankschlauch ausgerollt und der Kraftstoff hochgepumpt. Frisch aufgetankt geht es dann wieder los. Weil sich in jeder Zapfsäule nur ein winziges Tröpfchen Nektar-Treibstoff befindet, muss der Schmetterling viele Tankstellen anfliegen.

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Im Juli bin ich stundenlang hinter den Schmetterlingen hergelaufen. Ich wollte sie fotografieren und filmen. Sie sehen langsam aus, wenn sie flattern, doch sie sind schnell, sogar sehr schnell. Wenn sie dann endlich auf einer Blüte verweilen, um den Nektar zu trinken, sind die Flügel meistens geschlossen.



Die Schmetterlinge sehen jedoch mit weit geöffneten Flügeln ganz anders aus. Um herauszufinden, um was für eine Art es sich handelt, brauchen wir Fotos von Schmetterlingen mit geöffneten und mit geschlossenen Flügeln. Und wir werden den Rat von Experten benötigen, denn es gibt sehr viele Schmetterlingsarten, die sich zum Teil zum Verwechseln ähnlich sehen. Wenn wir eine Bezeichnung für einen Schmetterling haben, können wir nachlesen, was seine Raupen-Kinder fressen müssen.

Den Schmetterling auf diesem Foto (siehe unten) kenne ich sehr gut. Das ist ein Admiral. Er kommt meistens erst im Spätsommer oder im Herbst. Das sieht man auch gut an den Herbstastern, den Blumen im Hintergrund des Fotos. Warum heißt er eigentlich Admiral? Kommandiert er vielleicht die anderen Schmetterlinge herum? "Hey, du! Zitronenfalter! Wie hängst du denn da auf der Blume herum? Mach' mal die Flügel gerade und nimm Haltung an." Vielleicht sind deshalb all die anderen Schmetterlinge immer schon weg, bevor er kommt. Könnte doch sein. Oder?




Ich habe in den vergangenen Jahren schon viele Fotos von Schmetterlingen und Raupen-Kindern gemacht und auch Videos aufgenommen, die ich aber noch sortieren und bearbeiten muss. Immer dann, wenn ich filme, zwitschert, kräht, knattert oder quatscht einer dazwischen. Das ist ja zum Mäusemelken. Ich werde wohl so einiges neu vertonen müssen. Habt also bitte noch etwas Geduld. Ganz nach dem Motto:


Eile mit Weile